Johannes Vermeer ist einer der bekanntesten Maler Delfts aus dem 17. Jahrhundert. Doch Delft hat noch viele weitere bekannte Bürger aus dem 17. Jahrhundert zu bieten, die besondere Dinge getan haben. Lesen Sie schnell weiter und erfahren Sie mehr über die Zeitgenossen Vermeers und was sie mit Delft, und Vermeer, zu tun haben!
Hugo de Groot
1583-1645
Hugo de Groot wurde am 10. April 1583 in Delft geboren. Schon früh bringt das Wunderkind aus Delft alle mit seiner Intelligenz und seinem Wissen zum Staunen. Sowohl sein Vater als auch sein Großvater waren Bürgermeister von Delft. Sein Vater hatte auch ein großes Interesse an der Wissenschaft und der Kunst. So kam Hugo schon als kleiner Junge mit verschiedenen Gelehrten in Kontakt, darunter Justus Lipsius und Simon Stevin.
Mit nur elf Jahren begann er sein Studium an der Universität Leiden und machte schnell Karriere als Jurist, Anwalt und Diplomat. Er hinterlässt weit mehr als nur die spektakuläre Geschichte seiner Flucht. Seine Gedanken zum Thema Frieden, Freiheit und Recht hatten großen Einfluss und sind heute aktueller denn je. Am 22. März 1621 floh Hugo aus Schloss Loevestein. Diese Flucht ist die bekannteste der niederländischen Geschichte. In seiner Zelle ließ Hugo sich in einer schweren Bücherkiste einschließen. So entkam er unbemerkt über die schmalen Treppen aus dem Schloss.
Schloss Loevestein diente seit 1572 als Staatsgefängnis. Hier wurden ‘Andersdenkende’ inhaftiert; Menschen, die nicht nach der Pfeife der Machthabenden tanzten. Hugo entwickelte während seiner Haft auf Loevestein seine Ideen zu Frieden, Freiheit und Recht, die die Welt verändern sollten. Sein Gedankengut ist heute noch immer aktuell.
TIPP! Auf dem Markt in Delft wurde 1886 ein Standbild von Hugo de Groot zu seinem Gedenken aufgestellt.
Slot Loevestein was vanaf 1572 staatsgevangenis. Hier werden ‘andersdenkenden’ opgesloten; mensen die niet dachten in de lijn van de machthebbers. Hugo ontwikkelde tijdens zijn straf op Loevestein zijn ideeën over vrede, vrijheid en recht die de wereld zouden veranderen. Zijn gedachten zijn vandaag de dag nog steeds actueel.
TIP! Op de Markt in Delft is in 1886 een standbeeld van Hugo de Groot geplaatst ter herinnering aan hem.
Antoni van Leeuwenhoek
1632-1723
1632 wurde Antoni van Leeuwenhoek in Delft geboren. Antoni nannte sich selbst Leeuwenhoek, weil sein Elternhaus am Leeuwenpoort stand. Schon in jungen Jahren interessierte er sich für Astronomie, Mathematik, Naturkunde und Chemie. Ohne irgendeine naturwissenschaftliche Ausbildung und ohne Beherrschung einer Fremdsprache wurde Van Leeuwenhoek der Begründer der Erfindung des Mikroskops. Mit diesem Mikroskop hat er viele Entdeckungen in der Biologie und Mikroskopie gemacht.
Johannes Vermeer und Antoni van Leeuwenhoek haben auch eine gemeinsame Geschichte. Nach dem Tod Vermeers trat Van Leeuwenhoek als Testamentsvollstrecker seines Erbes auf. Man geht davon aus, dass sie befreundet waren, und vermutet sogar, dass Antoni van Leeuwenhoek Modell für Vermeers Bilder ‘Der Geograph’ und ‘Der Astronom’ gestanden hat.
Nach seinem Tod am 31. August 1723, mit 91 Jahren, wurde er in der Oude Kerk von Delft beigesetzt.
Pieter de Hooch
1629-1684
Die erste Quellen, die darauf hinweisen, dass Pieter de Hooch in Delft wohnte, stammen aus dem August 1652. De Hooch heiratete 1654 Jannetje van der Burch, die Tochter eines Keramikfabrikanten in Delft. Zusammen bekamen sie 7 Kinder, von denen zwei in Delft geboren sind.
1655 schrieb sich Pieter de Hooch bei der Sint-Lucasgilde in Delft ein, einer Gilde von Künstlern und Kunsthandwerkern. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Vermeer und De Hooch einander hier begegnet sind. Die Maler haben auch gegenseitig ihren Stil beeinflusst. Beide malten häufig Frauen bei häuslichen Beschäftigungen. Dennoch lassen sich die beiden Maler zweifellos gut auseinanderhalten.
Gemälde 'Hof eines Hauses in Delft' von Pieter de Hooch
Reinier de Graaf
1641-1673
Nachdem Reinier de Graaf in Frankreich mit einer anatomischen Untersuchung der Bauchspeicheldrüse den Doktor der Medizin erworben hatte, ließ er sich nach seiner Rückkehr in die Niederlande in Delft nieder. Reinier de Graaf hat mit seinen Entdeckungen und Ideen die Grundlage für unser heutiges Wissen der Reproduktionsmedizin und der Endokrinologie geschaffen. Trotz all seiner Erfolge stand sein katholischer Glaube einer Universitätskarriere in den größtenteils protestantischen Niederlanden im Weg.
Heute kennen wir die Reinier de Graaf Gruppe, diverse Krankenhäuser in der niederländischen Region Haaglanden. Diese Gruppe ist nach Reinier de Graaf benannt. Auch in Delft ist ein Reinier de Graaf-Krankenhaus zu finden.